Nach der Kartoffelernte kann die geerntete Menge Kartoffeln nicht sofort verbraucht werden. Es empfiehlt sich, die Kartoffeln aufzubewahren, indem die Kartoffeln eingelagert werden.
Kartoffeln richtig lagern
Die Lagerung von Kartoffeln unterscheidet sich in Speisekartoffeln aufbewahren und Saatkartoffeln aufbewahren. Bei beiden Kartoffelsorten ist bei der Lagerung mit Verlusten zu rechnen, denn Kartoffeln verlieren bei der Lagerung Feuchtigkeit und werden schrumpelig, fangen an zu keimen oder sie können durch falsche Lagerbedingungen anfangen zu faulen. Durch die richtige Lagerhaltung können solche Verluste minimiert werden. Speisekartoffeln werden am besten im Keller gelagert, Saatkartoffeln in sogenannten Kartoffelmieten im Freien. Wie halten sich Kartoffeln am längsten? Die Lagerung muss kühl, frostfrei und luftig erfolgen. Nasse Kartoffeln müssen vor der Lagerung trocknen. An warmen Tagen geerntete Kartoffeln müssen vor der Einlagerung abkühlen. Anhaftende Erde sollte entfernt werden und auch beschädigte und bereits angefaulte Kartoffeln werden aussortiert. Die richtige Temperatur im Kartoffellager liegt zwischen 2 °C und 4 °C. Kartoffeln werden separat, abseits von anderem Obst gelagert. Äpfel und Zwiebeln sondern beispielsweise Gase ab, die Kartoffeln schneller reifen lassen. Auch Kartoffeln sondern solche Gase ab, wodurch eine Wechselwirkung eintritt.
Kartoffeln im Keller aufbewahren
Der Kartoffelkeller für das Einlagern von Speisekartoffeln sollte luftig, kühl und trocken sein. Früher wurden die Wände vor der Einlagerung mit Kalkmilch gestrichen. Ist der Keller feucht, werden die Kartoffeln auf Holzpaletten oder in Lattenkisten aufbewahrt, damit sie nicht in Kontakt mit dem feuchten Boden und den Wänden bekommen. Kann ich Kartoffeln lagern ohne Keller? Die meisten Keller sind heute zu warm oder Neubauten haben gar keinen Keller. Dann können kleine Mengen Kartoffeln auch in der Wohnung gelagert werden. Ideal für die Lagerung ist eine ungeheizte Speisekammer. Dort werden die Kartoffeln luftig in einem Jutesack, einer Holzstiege oder in einem Weidenkorb gelagert. Decken Sie die Kartoffeln mit einer alten Zeitung lichtdicht ab, damit sie nicht vorkeimen. Optimale Lagertemperaturen für kleine Mengen Kartoffeln liegen zwischen 4 °C und 10 °C. Kleine Mengen Kartoffeln lassen sich im Kühlschrank im Gemüsefach aufbewahren. Bei längerer Lagerung beginnen die Kartoffeln im Gemüsefach jedoch zu schimmeln. Es eignet sich auch ein nicht lasierter Tontopf mit Deckel oder ein mit Sand und Stroh gefülltes Erdloch an einer schattigen Stelle im Garten oder eine kühle Garage. Für die Einlagerung ohne Keller für wenige Woche verwenden Sie einfach eine Styroporbox. Bei längerer Lagerung treiben die Kartoffeln in der Box jedoch aus. Wer einen Balkon hat, der kann Kartoffeln frostfrei in einer mit Stroh gefüllten, abgedeckten Kiste auf dem Balkon lagern. Wie lange kann man gekochte Kartoffeln im Kühlschrank aufbewahren? Nach drei bis vier Tagen haben gekochte Kartoffeln ihre Haltbarkeitsgrenze erreicht, wobei gekochte Kartoffeln mit Schale etwas länger haltbar sind als gekochte Kartoffeln ohne Schale. Bewahren Sie gekochte Kartoffeln nicht in einer Plastikdose auf, sondern legen Sie die Kartoffeln auf einem Teller und decken Sie diesen mit einem Tuch ab. Gekochte Kartoffeln haben leider die Eigenschaft, den Geruch anderer Lebensmittel aus dem Kühlschrank anzunehmen. Sie schmecken dann nicht mehr so gut.
Kartoffeln lagern ohne Keller
Aufzubewahrende Saatkartoffeln werden einer sogenannten Kartoffelmiete gelagert. Dazu eignet sich ein ebener und windgeschützter Platz ohne Wasseransammlungen. Für die Grundfläche der pyramidenförmig angelegten Miete müssen Sie den Boden der Grundfläche rund 15 cm tief ausheben. Die Breite soll bei einer Schütthöhe von einem Meter höchstens 1,20 Meter betragen. Die Länge ist zwischen 15 Meter bis 20 Meter variabel. Der Boden der Miete wird mit Stroh ausgelegt und die Kartoffeln werden darauf aufgeschüttet. Die Kartoffelpyramide wird mit einer 20 cm bis 40 cm dicken Strohschicht bedeckt, damit Feuchtigkeit und Wärme aus dem Inneren der Miete entweichen können. Danach wird das Stroh mit einer 10 cm dicken Erdschicht bedeckt. Auf dem Mietfirst wird keine Erde gehäuft. Damit es aber nicht in die Miete hineinregnet, legen Sie auf den Frist zwei dachfirstartig verbundene Bretter. Ein Lüftungskanal in der Miete hat sich bei der Einlagerung Kartoffeln bewährt. Beliebig viele Lüftungskanäle aus Brettern lassen sich bei der Einlagerung in der Kartoffelmiete aneinanderreihen. Als Frostschutz wird die Erdschicht auf der Miete nochmals um 15 cm bis 20 cm erhöht.
Ziehen Sie zum Schutz vor Mäusen und dem Eindringen von Regenwasser rund um die Miete einen 40 cm tiefen schmalen Graben, in den Sie Rohre aus Plastik oder Ton oder aufgeschnittene Plastikflaschen eingraben. Diese dienen als Mausefallen und der Graben darf nicht breiter als diese Rohre sein. Die Mäuse können nicht an ihnen vorbei laufen und fallen in die Röhren. Auch Wild kann die Miete beschädigen. Es scharrt die Erde und die Strohdecke weg, um an die Kartoffeln zu gelangen. Hier hilft ein duftintensiver Sack gefüllt mit Kalkstickstoff, der auf die Erdschicht der Miete gelegt wird. Die meisten Tiere meiden diesen Geruch.
Kartoffelkiste aus Holz
Um Kartoffeln richtig zu lagern, ist eine Kartoffelkiste aus Holz perfekt. Damit die Kartoffeln luftig lagen, werden für eine Kartoffelkiste aus Holz für den Boden und die Seiten keine Holzplatten sondern Holzlatten verwendet. Zudem kann die Kartoffelkiste mit einer Schütte ausgerüstet sein, aus der Sie die von oben nachrutschenden Kartoffeln unten entnehmen können. Eventuell sind Kartoffelkisten aus Holz stapelbar oder sie besitzen einen Deckel. Es ist sinnvoll, die Kartoffelkiste aus Holz nur halb zu füllen, denn Kartoffeln neigen schnell zu Druckstellen. Kurzfristig kleinere Mengen Kartoffeln aufbewahren: Dazu eignen sich ein Behältnis aus Kunststoff oder ein Kartoffelsack aus Leinen.